Brunnen im Park

(Park)
Zusammen mit Daph kam ich an einem der Brunnen hier im Park an. Oft hatte ich alleine hier gesessen, da noch kein anderer hier war und hab einfach nur die Ruhe die dieser Platz austrahlte genossen. "Das hier ist mein Lieblingsplatz.." meinte ich und zeigte nochmal auf dem Brunnen. "Oft sitz ich Abends hier und genieß einfach nur die Atmosphäre.."

cf: Liegewiese

Wie schön doch dieser Ort war. Oli hatte ein gutes Gespür für die schönen Dinge. Ich war fasziniert vom Brunnen und hätte ihn am liebsten gezeichnet. Doch ich hielt mich zurück. Nachher konnte ich das noch tun. "Es ist... fantastisch..." sagte ich mit leuchtenden Augen und starrte die großen Fontänen an, die aus dem Brunnen kamen.

Ich nickte. "Ja... das hab ich mir auch gleich beim ersten Mal gedacht.." meinte ich leise und schaute dann zu Daph. "Es ist wunderschön.." meinte ich leise und langsam und merkte erst dann, das ich meinen Blick auf dem zierlichen Mädchen hatte. Sie war wunderschön, das stimmte. Schnell blickte ich wieder zum Brunnen und versteckte meine Verlegenheit gut.

Ich nickte nur und betrachtete noch immer das schöne Glitzern des Wassers. Verträumt ging ich darauf zu, legte meinen Block und meine Staffelei auf den Boden und setzte mich an den Brunnenrand. Seufzend ließ ich meine Hand in das angenehm kühle Wasser gleiten. Es tat unheimlich gut. Ich bemerkte, wie Oli mich anschaute und kurz, schüchtern, erwiderte ich seinen Blick.

Langsam trat ich näher und ließ mich elegant neben sie fallen. Meine Hand fand nicht das Wasser sondern ich stützte mich mit dieser am Rand ab. "Erzähl mal ein bisschen was über dich..." meinte ich lächelnd und sah Daph weiterhin an. Langsam aber sicher glaubte ich, das ich dieses Mädchen echt gerne mochte.

Ich löste meinen Blick vom Wasser und schaute ihn nachdenklich an. Was konnte ich ihm von mir erzählen. "Also..." begann ich. "Mein vollständiger Name ist Daphne Eliana Cartwright und ich bin 16 Jahre alt. Geboren wurde ich am 14. Februar 1994 in Albuquerque. Dort ging ich auch zur Schule. Sonst habe ich noch eine 13 Jahre alte Schwester, deren Name Andrea ist. Ich habe eine große Abneigung gegen Gewalt. Ganz egal, welche. Daher bin ich Pazifistin." erklärte ich ihm. Ja, das reichte von mir.

Ich lauschte ihr interessiert und nickte hier und da mal. Es war immer wieder interessant neues über andere Leute zu hören. Daher frag ich auch gerne. Aus meinem Leben konnte ich ihr ja nicht viel erzählen, eigentlich. Außer mein Alter udn meiner Familie gibts da nicht so viel zu wissen. Aber so lange sie nicht nach fragen würde, würde ich auch nichts sagen. "Ja.. Ich sag auch immer Gewalt ist keine Lösung aber die meisten wollen es ja einfach so. Ich finds schrecklich.."

"Es ist wirklich schlimm. Zumal die meisten denken, man hätte keine Gefühle." sagte ich diesmal mit energischer wütender Stimme. Ich hasste sowas. Wie konnte man nur so etwas tun? Aber meine Wut verpuffte wieder. "Erzählst du mir auch was von dir?" fragte ich ihn. "Du musst nicht, wenn du nicht möchtest." Ich wollte ihn auf keinen Fall zu etwas drängen.

"Ich erzähl dir gerne was über mich, falls du es hören willst.." meinte ich ruhig und lächelnd. Sie dachte über Gewalt genau wie ich, das sie schrecklich ist. An ihrer Stimme merkte man, das sie auch wirklich meinte, was si sagte. Ob es was mit ihrer Vergangenheit zu tun hatte? Es war unhöfflich zu fragen, deshalb ließ ich das. "Also mein vollständiger Name ist Oliver Montabell, bin 19 Jahre alt und hab keine nervigen kleinen Geschwister. Ich bin in Los Angeles aufgewachsen und hab nie ein andere Land zu gesicht bekommen außerhalb Amerikas. Ich hab einzeluntericht bekommen und hab es somit geschafft den Notendurchschnitt zu bekommen, das ich hier auf die Schule gehen darf.." erklärte ich ihr.

"Das hört sich interessant an." sagte ich ehrlich. Los Angeles war eine große Stadt. Ich war noch nie dort gewesen. Was anderes als New Mexico hatte ich nie zu Gesicht bekommen. Ich fragte mich, warum Oli sich gerade mit einer 3 Jahre Jüngeren abgab? Nachdenklich runzelte ich die Stirn und nahm meine Hand aus dem kühlen Wasser. Ich schüttelte sie leicht und wischte mir meine feuchte Hand an der Hose ab.

"Naya wir sollten es nicht interessant nennen.." meinte ich und zuckte mit den Schultern. Meine Vergangenheit schien mich wieder einzuholen, was scheiße war. Doch ich versuchte die Sprüche die mir damals an den Kopf geworfen wurden zu vergessen, doch immer und immer wieder schwirrten sie mir im Kopf rum.

"Wie du meinst..." sagte ich nur leise und schaute auf meine Hände. Eine leichte Stille kam auf, die nicht unangenehm war. Dann schaute ich irgendwann auf. Oli schien in Gedanken zu sein. Sein Blick war nachdenklich und... irgendwie traurig. Sofort wurde ich besorgt. "Ist... alles okay mit dir?" fragte ich nach.

Ich zuckte leicht zusammen, als sie mich ansprach. Dann lächelte ich wieder oder eher versuchte es. "Ja alles ok.." meinte ich und sah sie einen Moment in die Augen, ehe ich meinen Blick wieder auf den Boden schweifte. "Ich bin öfters in Gedanken, mach dir keine Sorgen.." Obwohl Sorgen machte sie sich sowieso nicht, ach ich weiß auch nicht was gerade mit mir los war.

Ich glaubte ihm nicht. Er sah noch immer so traurig aus. Ich wollte nicht, dass er traurig war. Ich nahm all meinen Mut zusammen und legte meine zierliche Hand auf seine. "Bist du dir sicher? Wenn du reden möchtest... Ich bin für dich da." sagte ich erstaunlicherweise mit fester Stimme. Ein leichtes Lächeln huschte über mein Gesicht.

Ein Blitz schoss wie durch meinen Körper als ich ihre Hand auf meienr spürte. Das Kribbeln ließ auf dieser Hautstelle nicht nach. Doch ein Lächeln zierte mein Gesicht. Vielleicht war es wirklich gut mit jemanden drüebr zu reden. "Früher wurde ich oft gemobbt, weil ich so.. sagen wir es sauber war. Ich pflegte mein Äußeres immer und wurde daher für schwul gehalten. Ja das hat mich halt total mitgenommen, das mich so keiner mochte, wie ich war und so.." nuschelte ich den rest und sah dabei die ganze Zeit auf unsere Hände.

Ich legte meinen Kopf leicht schief. Warum mobbte man jemanden, nur weil er auf sein Äußeres achtete? Das verstand ich wirklich nicht. "Ich... Das tut mir Leid." sagte ich leise und schaute auf unsere Hände. Sofort nahm ich meine Hände wieder weg und legte sie in meinem Schoß. "Ich finde es unfair von den anderen, jemanden zu mobben, nur weil derjenige auf sein Äußeres achtet. Und sowas ist doch nicht... schwul." Ich runzelte die Stirn. "Aber hier... an dieser Schule, wird bestimmt alles besser." meinte ich dann.

Etwas entäuscht war ich, als sie ihre Hand weg nahm. "Naya.. Die meisten Jungs finden es toll, wenn man 1 Woche lang nicht duscht und die Anziehsachen auch nicht wechselt. Tja ich bin halt anders. Manchmal dusche ich 2 mal am Tag. Ok da weiß ich das das übertrieben ist, aber ich meine das ist doch meine Sache.." Langsam stieg die Wut in mir wieder hoch, doch ich atmete ein paar mal tief ein und beruhigte mich wieder. "Danke... Und das hoffe ich irgendwie.."

Angewidert verzog ich das Gesicht. "Eine Woche lang nicht duschen? Das ist widerlich." sagte ich. "Ich finde es nicht übertrieben. Wenn du dich dadurch besser fühlst, ist das doch nicht schlecht." meinte ich mit einem Lächeln auf den Lippen. "Doch, das schaffen wir." meinte sie und hatte sich ein wenig verraten. Innerlich fluchte sie.

Ich musste lächeln. "Wir?" fragte ich. Aber es hörte sich schön an. Nun frohr meine Hand etwas, da die Handwärme von Daphne weg war. Immer noch fand ich es schade, aber man konnte ja nicht alles haben. Und ich wollte sie nicht bedrängen sondern ihr Vertrauen in Schritten gewinnen. Darum legte ich meine Hand jetzt auch nicht auf die des blonden Mädchens, sondern legte sie auf mein bein.

Ich seufzte. "Ja, wir. Ich weiß leider zu gut, wie es ist gemobbt zu werden." antwortete ich mit leiser Stimme und schaute dabei auf meine Hände. Ob er mich noch leiden konnte, nachdem ich ihm gebeichtet habe, dass ich ebenfalls früher geärgert wurde? Vielleicht wollte er ja dann nichts mehr mit mir zu tun haben.

Ich biss mir auf die Lippe und rutschte noch weiter zu ihr. "Du wurdest auch gemobbt?" fragte ich nochmal nach und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sanft und vorsichtig auf jedenfall. Bestimmt wollte sie das nicht und schrie mich gleich an, ich sollte die Finger von ihr lassen. Aber meine Hand hat sich fast von selber auf ihre Schulter gelegt.

Ich nickte nur. Ungern dachte ich daran zurück. Schrecklich. All meine Erinnerungen kamen hoch. Es war schrecklich. Nur weil ich zu schüchtern war ... Einmal wurde ich in die Besenkammer gesperrt. Drei Stunden saß ich dort in der dunkelheit und dann befreite mich der Hausmeister. Plötzlich spürte ich etwas auf meiner Schulter. Olis Hand. Verdutzt schaute ich ihn an und errötete wieder. Mein Blick senkte sich wie von selbst.

"Hey... Dein Leben wird hier auf jedenfall auch besser.... Ich bin schon mal der erste, der dich toll findet... Und es gibt sicher viele, die das so sehen.." meinte ich. Erst dann viel mir auf, was ich gerade gesagt hatte. Ich weitete kurz meine Augen, aber es stimmte ja auch. Ich mochte Daph echt gerne.. irgendwie.

Gerade als ich wieder nicken wollte, stoppte ich in meiner Bewegung und sah ihn mit großen Augen an. Er fand mich toll? Meinte er es wirklich ernst? Oder spielte er nur mit meinen Gefühlen? "Meinst du das wirklich ernst?" harkte ich noch einmal nach. Ich konnte es nicht glauben. "Ich glaube aber, du bist der einziger, der das so sieht und du wirst bestimmt auch der einzige bleiben." Ich wusste, dass ich nicht viel Selbstbewusstsein besaß.